Selektives Trockenstellen
In der der 6- bis 8-wöchigen Galtphase kann sich das Eutergewebe regenerieren und sich am Ende der Trächtigkeit auf die neue Laktation vorbereiten. Weiterhin besteht die Möglichkeit, dass bestehende Infektionen während dieser Zeit ausheilen können, was für die Eutergesundheit in der nächsten Laktation von entscheidender Bedeutung ist. Auf der anderen Seite muss verhindert werden, dass eine Neuinfektion in der Galtperiode stattfindet. Je nach Vorgeschichte der Kuh (Zellgehalt, Anzahl der Euterentzündungen in der aktuellen Laktation), Eutergesundheitssituation und Ausrichtung des Betriebes gibt es unterschiedliche Konzepte für einen Euterschutz während der Galt-Phase. Der tierärztlich verordnete antibiotische Euterschutz kann als Behandlung für bestehende Infektionen eingesetzt werden (TAMV). Als Alternative zur Prophylaxe von Neuinfektionen stehen interne Zitzenversiegler zur Verfügung. Auf dem Betrieb wird in Zusammenarbeit mit dem Tierarzt für jede Kuh die richtige Massnahme in einem abgestuften Verfahren gewählt (selektives Trockenstellen). Dr. Michèle Bodmer (Vetsuisse-Fakultät, Universität Bern) hat in einem Vortrag zur Antibiotikareduktion in der Nutztierhaltung dieses Vorgehen zusammengefasst: „selektives Trockenstellen (PDF, 359KB)“